Johannes Krtek & Patrick Toifl: LC Prolog
Anlass für die Idee, eine Displayschrift zu entwerfen, war der Zusammenhang zwischen Vektorgrafik und Typografie, da moderne Schriftformate die Zeichen durch Vektoren definieren. Das Entwerfen eines Fonts bzw. die Umsetzung und Generierung im Type1-Format bot ein gutes Anwendungsbeispiel, um diesen Zusammenhang zu erklären. LC Prolog sollte sowohl im Buch als auch auf der Flash-Seite anwendbar sein und für die Überschriften bzw. die Hauptnavigation dienen. Das heißt, der Font sollte entsprechend auffällig und dennoch gut lesbar sein, einer modernen Abhandlung des Themas Vektorgrafik entsprechend. Die herausstechende Dicke sowohl vertikaler als auch horizontaler Buchstabenelemente unterstützt diese Eigenschaft. Die Technologie der Vektorgrafik brachte viele Freiheiten mit sich – dieses Ausweiten der Ausdrucksform spiegelt sich in der Schriftweite wider: Der Font entspricht einem extremen Extended-Schnitt. Die Vektorgrafik brachte das effiziente Formen von Kurven mit sich, und so weist die LC Prolog auch keine Kanten, sondern nur deutlich erkennbare Rundungen auf.
Johannes Krtek wurde 1980 in Niederösterreich geboren. Im Anschluss an die Handelsakademie besuchte er das Kolleg für Grafik- und Kommunikationsdesign an der Höheren Graphischen Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien XIV. Im Rahmen der Diplomarbeit Vektoren im Kontext (2002) erstellte er gemeinsam mit Patrick Toifl seine erste Display-Schrift LC Prolog. Ein Jahr darauf folgte in der Meisterklasse der Entwurf der Leseschrift Dualmm, die auf dem Multiple-Master-Konzept basiert. Im Jahr 2004 war er Mitbegründer der Foundry Lettercase.
Patrick Toifl wurde 1980 in Niederösterreich geboren, besuchte jedoch in Wien das Erich-Fried-Realgymnasium im 9. Bezirk und anschließend das Kolleg Grafik-Design an der »Graphischen«, wo er mit Johannes Krtek zusammentraf. Nach Abschluss des Kollegs arbeitete er die nächsten zwei Jahre als freiberuflicher Grafiker für verschiedene Agenturen. Nach sechsmonatiger Kreativpause, in der er sich seiner Liebe zur Illustration hingab, ist er im April 2005 als Junior Art Director in die Wiener Agentur Blink eingestiegen.